War der Lehrer streng? (1930er)

von Günter Lucks | Wie auch heute, gab es Lehrer und Lehrerinnen. Wenn letztere nicht verheiratet waren, mussten sie mit „Fräulein“ angesprochen werden, egal wie alt sie auch waren.

Wenn man freche Antworten gab oder seine Hausaufgaben, in Hamburg hießen die Schularbeiten, nicht gemacht hatte, bekam man einen Tadel ins Klassenbuch, was sich im Jahreszeugnis auswirkte. Und weil es Mädchen- und Knabenschulen gab, fielen diese verschieden aus. Dazu muss man wissen, dass es einen sehr dünnen Reetstock zum Prügeln und einen starren, dickeren Zeigestock gab. Die Mädchen mussten, soviel ich weiß, die Hände vorhalten und bekamen drei Schläge darauf. Die Jungen mussten sich bücken und bekamen drei Schläge, mehr oder weniger hart, auf den Hintern.

Ich berichte nur von den Gebräuchen aus der Grund-, also von der Volksschule. Wie es in den Höheren Schulen aussah, müsste jemand darstellen, der diese besuchte. Nur so viel: Die Lernmittel gab es in der Grundschule umsonst, in den Höheren Schulen musste, per Schulgeld, alles selber bezahlt werden. Das konnten viele Eltern nicht aufbringen.

Autor: Günter Lucks